Die Universitätsstadt Mannheim bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Die rund 300.000 Einwohner sind bekannt für ihre ehrliche und direkte Art, ihre Offenheit hat Tradition: immer wieder hat die Stadt Zuwanderer aus allen Himmelsrichtungen und Religionen aufgenommen. Heute leben Menschen unterschiedlicher Kulturen friedlich miteinander. Unter Studierenden kursiert der Spruch „In Mannheim weint man zwei Mal: einmal wenn man kommt, ein zweites Mal, wenn man wieder gehen muss …“. Das bringt treffend zum Ausdruck, dass sich der Reiz der ehemaligen kurpfälzischen Residenzstadt oft erst auf den zweiten Blick erschließt. Doch dieser wird reichlich belohnt: Kultur, Geschichte und viel Überraschendes gibt es hier zu entdecken.
Residenz der Kurpfalz
Einst war Mannheim Residenzstadt europäischen Ranges: Kurfürst Karl Philipp ließ ab 1720 das nach Versailles zweitgrößte Barockschloss Europas bauen – mit einem Fenster mehr als das große Vorbild. Die alte Residenz in Heidelberg war 1689 schwer beschädigt und nicht mehr zeitgemäß, so verlegte er den Hof nach Mannheim. Ab 1742 steigerte Kurfürst Karl Theodor Mannheims Ruf, das höfische Leben zog auch W. A. Mozart für einige Monate in die Quadrate: „Wie ich Mannheim liebe, so liebt Mannheim auch mich“ (Brief vom 12.11.1778). Auch J. W. von Goethe besuchte mehrmals die Stadt und schreibt in „Hermann und Dorothea“ vom „freundlichen Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist“. Mit dem Umzug von Karl Theodors Hofstaat nach München verlor die Stadt ihren Rang.
Wirtschaft und Verkehr
Wichtige Erfindungen wie das Fahrrad und das Automobil sorgten für neues Renommee, ab 1850 entwickelte sich Mannheim zum verkehrsgünstig gelegenen Industriestandort. Der Mannheimer Hafen gilt als zweitgrößter Binnenhafen Deutschlands und im Eisenbahnverkehr ist Mannheim ein bedeutender Knoten. Der Wandel zum Dienstleistungssektor hat auch hier längst stattgefunden, große Firmen haben ihren Sitz in Mannheim, die auch als beliebte Kongressstadt gilt. Der Maimarkt und hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten strahlen weit in die Region hinaus.
Kultur und Freizeit
Die kulturelle Tradition geht auf das höfische Leben der Kurfürsten zurück. Die Mannheimer Schule als Wegbereiter der Klassik hat die Stilelemente Mannheimer Crescendo, Mannheimer Rakete und Mannheimer Seufzer hervorgebracht. Nationaltheater, Musikhochschule, Popakademie und Festivals wie Enjoy Jazz haben Mannheim zur „UNESCO City of Music“ gemacht. Bedeutende Museen sind die Reiss-Engelhorn-Museen, die Kunsthalle und das Technoseum. Die SAP Arena gehört mit bis zu 15.000 Plätzen zu Deutschlands größten Konzerthallen. Sie ist auch Heimstätte der mehrmaligen Deutschen Meister „Adler Mannheim“ im Eishockey und „Rhein-Neckar Löwen“ im Handball. Naherholung bieten seit der Bundesgartenschau 1975 der Luisenpark und der Herzogenriedpark. Für 2023 ist erneut eine BUGA geplant.
Mannheim besuchen
Jetzt sind Sie eingeladen Mannheim zu besuchen! Der Hauptbahnhof ist ICE-Knoten und bietet eine bequeme Anreise aus allen Richtungen. Direkt gegenüber dem Haupteingang befindet sich für weiterführende Auskünfte die Touristen-Information. Die Mannheimer Quadrate lassen sich sehr gut zu Fuß, mit (Leih-)Fahrrädern und mit Straßenbahnen sowie Bussen entdecken. Mannheim gehört übrigens zu den mehr als 2.000 Kommunen weltweit, die sich für die Ziele des Fairen Handels wie sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Arbeits- und Lebensbedingungen einsetzen.